Entscheidung steht: „Wir machen kein Theater“

Entscheidung steht: „Wir machen kein Theater“

Im Jahr 2020 bleibt die Ulmer Theaterbühne verweist. Das große Haus mit seinen 815 Sitzplätzen dürfte aufgrund der Mindestabstandsregelung nur mit etwa 150 Sitzgelegenheiten bestuhlt werden. Diese Auflage zur Reduzierung wird sich vermutlich noch einige Zeit hinziehen. Daher sehen die Verantwortlichen eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Ulmer Theater als nicht rentabel an.

Seit dem 17. März 2020 sind die Theaterbühnen still und die Spielzeit eingestellt. Nun hat am Freitag, den 8. Mai der Hauptausschuss in einer Sondersitzung beschlossen, die diesjährige aktuell pausierende Spielsaison nicht mehr wieder aufzunehmen. Also kein Theater, keine Konzerte, beziehungsweise allgemein keine Veranstaltungen vor der Sommerpause mehr. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie kalkulieren die verantwortlichen Theatermacher durch den Ausfall dieser Spielzeit aktuell mit einem Verlust von rund 1,4 Millionen Euro.

Abo mitnehmen und eine Saison später profitieren

Als erste Initiative hatte der Theaterfreunde e.V. Mitglieder und Abo-Nehmer aufgerufen auf die finanzielle Rückerstattung von bisherig abgesagten Terminen zu verzichten und diese Beträge zu spenden. Nun werden die Abonnenten und Abonnentinnen in den nächsten Tagen schriftlich über das weitere Vorgehen informiert.

Wegen der Planungsunsicherheit und der damit zusammenhängenden Beendigung der Spielzeit 2020 wird nun das Abonnentensystem für die kommende Saison ausgesetzt. Dies hat der Hauptausschuss aktuell beschlossen. Die Empfehlung lautet, das Abo für 2020/21 ruhen zu lassen und in die Spielzeit 2021/22 mitzunehmen. Die ausgewählten Sitzplätze bleiben dabei erhalten. So könne das bereits persönlich eingeplante Theaterbudget genutzt werden, auch die kommenden Vorstellungen und Konzerte im Freiverkauf mit 10-prozentigem Nachlass zu buchen.

Momentan wird hinter den Kulissen mächtig geschuftet. Schließlich wollen alle Buchungen seit der Schließung des Theaters aufgearbeitet werden. Parallel wird die neue Spielzeit mit viel Elan vorbereitet. Kurzfristige Informationen für September und Oktober 2020 soll es bereits in Kürze geben. Vielleicht zaubert „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist mit seiner Doppelmoral dann wieder ein Lachen in die Gesichter der 815 Zuschauer im Großen Saal des Theaters Ulm. Die zu diesem Zeitpunkt hoffentlich nicht mehr hinter Masken versteckt sein werden.

Was denkt ihr? Ist es die richtige Entscheidung die Spielzeit auszusetzen? Denkt ihr 2021/2022 wird ein geregelter Theaterbetrieb wieder möglich sein? Schreibt es uns in die Kommentare…

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