Atomares Endlager in der Region Ulm – was steckt dahinter?

Wohin mit dem Atommüll? Diese Frage stellt sich die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) und hat mit dem Auswahlprozess für einen geeigneten Platz zur endgültigen Lagerung von hochradioaktiven Abfällen in Deutschland begonnen. Bis zum Jahr 2031 soll die Suche nach einem unterirdischen Langzeitdepot abgeschlossen sein. Nach Festlegung der Kriterien kommt die BGE zu dem Schluss, dass auch Gebiete in Baden-Württemberg und hier speziell im Regierungsbezirk Tübingen, dem auch der Kreis Ulm angehört, als Standorte möglich sind. Um den Auswahlprozess möglichst transparent zu gestalten, ist für Ende Januar eine Online-Informationsveranstaltung angesetzt.

Nach ersten Erkenntnissen der Bundesgesellschaft für Endlagerung BEG sind rund 50 Prozent des deutschen Bundesgebietes grundsätzlich als Endlager für atomaren Müll geeignet. Dies stellte die BGE in ihrem im September 2020 veröffentlichten Zwischenbericht „Teilgebiete“ vor. Demnach sollen bundesweit insgesamt 90 Gebiete in Frage kommen, um die radioaktiven Abfälle Jahrtausende sicher einzugraben. Die im Vorlauf ausgewählten möglichen Standorte sollen nun eingehend auf ihre Eignung untersucht werden. Wie die Experten herausfanden, sind grundsätzlich nur bestimmte Bodenbeschaffenheiten für ein Atomendlager tauglich. Hierzu zählen vor allem Böden aus Salz, Ton und Kristallingestein. Zu den kristallinen Gesteinsstrukturen zählen beispielsweise Gneis und Granit. Und genau aus diesen Gesteinsarten besteht der geologische Untergrund des Ulmer Umlandes.

Bevor es aber zu einer Festlegung auf eine bestimmte Region in Deutschland als Endlager kommt, soll die Bevölkerung informiert werden. Daher hat das Umweltministerium Baden-Württemberg gemeinsam mit der BGE für jeden der vier betroffenen Regierungsbezirke im Ländle eine Online-Veranstaltung angesetzt. Dabei sollen der genaue Stand des Auswahlverfahrens, die Auswahlkriterien und die weitere Verfahrensweise dargestellt werden. Franz Untersteller, Umweltminister von Baden-Württemberg, sagt dazu: „Bürgerinnen und Bürger haben einen Anspruch darauf, dass der Auswahlprozess möglichst transparent und nachvollziehbar verläuft. Deshalb stellen wir uns den Fragen aus der Bevölkerung, die es möglicherweise gibt.“

Für die Region Ulm (Regierungsbezirk Tübingen) wurde der Termin auf Donnerstag, den 28.01.2021, 18.00 bis 19.00 Uhr festgelegt.

Bürgerinnen und Bürger, die sich informieren möchten, können sich Online über die Website des Umweltministeriums oder über folgenden Link anmelden:

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/service/veranstaltungen/kalender/termindetails/endlager-info-veranstaltung/online-anmeldung/

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